Impressionen

bescheidener Frühling
- nach Tagen des Regens
- beginnender Schwermut
- Unlust in allen Ebenen
- allzeit eßbereit

endlich Sonne und Wärme
und frisches Grün
ein ruhigeres Gemüt
Lust auf Natur
weinger Lust auf eßbares


Ganz unter uns: Noch ist es nicht so weit.
Noch blüht kein Flieder hinterm Heckenzaune.
Doch immerhin: Ich hab ein neues Kleid,
Bürofrei und ein bisschen Frühlingslaune.

Was hilft uns schon das ganze Trübsalblasen
Da weiß ich mir ein bessres Instrument.
Ich pfeife drauf... Mich freut selbst kahler Rasen
Und auf das Frohsein gibt es kein Patent.

Mich fährt die Stadtbahn auch ins freie Feld,
Mir weht der Märzwind gleich den Weitgereisten
Ich hab mein Sach auf nichts gestellt.
- Das kann man sich noch leisten.

Blau ist der Himmel wie im Bilderbuch.
Die Vögel zwitschern wie in Frühlingsträumen.
Herb mischt die Waldluft sich mit Erdgeruch
Und frühem Duft von knospig reifen Bäumen.

Die Sonne blickt schon ziemlich interessiert.
Und wärmt beinah. - Doch, während ich sie lobe,
Verschwindet sie, von Wolken wegradiert.
Es scheint, sie scheint nur Probe.

Ganz unter uns: Noch kam der Lenz nicht an,
Obgleich schon Dichter Frühlingslieder schrieben.
- Erst wenn man frei auf Bänken sitzen kann,
Dann wird es Zeit, sich ernstlich zu verlieben...

(Mascha Kaléko)

Kommentare

  1. ja, das wetter ist weniger. deine fotos sind noch immer kälteangehaucht - wie das waldviertel halt ist. bäume ohne blätter, spärliches grün in den wiesen ...
    ein wunderschönes sonniges wochenende für dich!
    lg
    ingrid

    AntwortenLöschen
  2. Eine schöne Reise in den Frühling, der an diesem Wochenende uns Freude bereiten soll. Die Wetterfrösche habens versprochen. Auf das sich die Natur entfaltet und die Sonne wärmt! Alles Liebe von Diana

    AntwortenLöschen
  3. ich liebe diese Gedicht von Mascha Kaleko. Schön es bei dir hier zu lesen und mich wieder daran zu erinnern.
    Ein schönes und hoffentlich sonniges Wochenende wünsche ich dir

    AntwortenLöschen
  4. ëinfach schön. die fotos.der text. danke für diese impressionen. sie tun gut. werde frau kaleko mal auskramen und wieder lesen...
    herzlich
    daniela

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Der Drachenläufer

Eulen nach Rom tragen